Mobile Payment: Boom

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 Smartphone zücken und ruckzuck bezahlen - das wird immer selbstverständlicher. Bezahldienste wie Twint melden enorme Zuwächse. In der Gastronomie hat das Folgen: Bei Kleinbeträgen wird  wohl der Ausspruch "Behalten Sie den Rest" immer seltener. Mehr...

 

Frühere Artikel über Mobile Payment und Mobile Business...
 Patrick Brienen,  Ex-OIrderbird-Mitgründer

20.12.2018

D/Bereits jeder Fünfte bezahlt in der Gastronomie kontaktlos - ein Beitrag von Orderbird und Mastercard

Mehr Komfort für den Gast: Bargeldloses Bezahlen ist mittlerweile auch in der Gastronomie wirtschaftlich sinnvoll und gewinnt mit neuen mobilen Bezahllösungen zunehmend an Bedeutung. Die kontaktlosen Transaktionen sparen nicht nur Zeit und beschleunigen den Arbeitsprozess, sondern werden zunehmend auch vom Gast eingefordert. Zum Start von Apple Pay in Deutschland haben Mastercard und der Kassensystem-Anbieter orderbird die wichtigsten Fakten zum bargeldlosen und mobilen Bezahlen zusammengestellt. Auf Bild klicken, um den gesamten Text zu lesen...

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland beim bargeldlosen Bezahlen immer noch hinterher. Doch auch hierzulande setzen immer mehr Gastronomen auf Kartenzahlung und Kunden bereits immer häufiger auf das kontaktlose Bezahlen mittels NFC-Technologie. Wie die neuesten Zahlen von orderbird belegen, geht der Wandel zum schnellen Bezahlen flott voran: Waren im Januar 2018 gerade mal 13,58 Prozent aller Transaktionen kontaktlos, bezahlte im Oktober 2018 bereits jeder Fünfte (20,48 Prozent) kontaktlos. In Europa wird mittlerweile sogar schon fast jede zweite Transaktion mit Mastercard kontaktlos abgewickelt.  

Für Kunden ist es praktisch, mit Karte zahlen zu können – auch bei Kleinstbeträgen. Darauf sollten sich Gastronomen einstellen und ihr Personal gut vorbereiten. Denn die Kartenzahlung ist einerseits hygienischer und intensiviert andererseits durch die Verkürzung des Bezahlvorgangs das positive Erlebnis der Gäste. Auch Spontanbesuche von Gästen, die nicht viel Bargeld dabei haben, werden möglich. Auf das Trinkgeld muss das Servicepersonal ebenfalls nicht verzichten: Es lässt sich auch bei Kartenzahlung schnell und einfach hinzuaddieren. Das bestätigen auch die Ergebnisse der eat.pay.love Studie aus dem Jahr 2017: Die deutliche Mehrheit der Gäste (83,9 Prozent) gibt auch bei Kartenzahlung Trinkgeld und würdigt so das Gastronomieerlebnis. Elf Prozent der befragten Gastronomen geben sogar an, mit Karte mehr Trinkgeld zu erhalten.

 Kartenzahlung geht viel schneller als nach Bargeld zu kramen

Die Kontaktlostechnologie sorgt derzeit für einen Schub bei Kartenzahlungen. Das Bezahlen funktioniert wesentlich schneller und komfortabler als mit den üblichen Kartenverfahren. Diese Art des Bezahlens birgt das Potenzial, das Bargeld auch im oft hektischen Gastronomie-Alltag zurückzudrängen. Die Mehrzahl der Debit- und Kreditkarten ist inzwischen mit einer kontaktlosen Bezahlfunktion ausgestattet. 

Vor allem beim Begleichen kleiner Beträge, die in Restaurants, Cafés und Bars oft vorkommen, greifen Kunden immer häufiger zu Karte oder Handy. Deutlich wird dies, wenn man sich die Entwicklung der durchschnittlichen orderbird Rechnungsbeträge ansieht. Lagen diese im Januar 2018 noch bei 21,92 €, die per NFC bezahlt wurden, so lag der Durchschnittswert im Oktober 2018 nur noch bei 20,13 €. 

„Kontaktloses Zahlen fördert das Thema Kartenzahlung allgemein und hat das Potenzial, die typisch deutsche Bargeld-Problematik zu lösen”, erklärt Orderbird Mitgründer und Chief Revenue Officer Patrick Brienen. „Vielleicht können wir dank Apple Pay & Co. endlich zu anderen Ländern aufschließen, wenn es darum geht, bargeldlos und bequem zu zahlen.”

Auch mit dem Smartphone oder Wearable in Sekundenschnelle kontaktlos bezahlen

Beim kontaktlosen Bezahlen kommt Nahfeldfunk (NFC) zum Einsatz. Ein kleines Zeichen auf der Karte, das dem WLAN-Symbol ähnelt, deutet auf die NFC-Funktion hin. Beträge bis zu 25 Euro können so ohne PIN-Eingabe und Unterschrift bargeldlos bezahlt werden. Der Kunde hält seine NFC-fähige Karte einfach ans Bezahlterminal, das Einstecken der Karte samt PIN-Eingabe entfällt und ein Piepser signalisiert die erfolgreiche Transaktion. Das funktioniert mittlerweile mit den meisten Debit- und Kreditkarten, aber auch mit dem Smartphone oder der Smartwatch in Sekundenschnelle. Handynutzer mit Android-Smartphone können mit den Apps von Google Pay, der Deutschen Bank, den Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken oder ihrem PayPal-Konto in der Google Pay App mobil mit Mastercard bezahlen. Seit Dezember ist auch Apple Pay in Deutschland verfügbar. 

Dabei zeigt sich, dass vor allem in Restaurants sehr gerne mit dem Smartphone bezahlt wird. So findet jede dritte Smartphone-Bezahlung mit Mastercard (35 Prozent) in Restaurants statt, gefolgt von Supermärkten (25 Prozent) und Drogerien (10 Prozent). 

Kontaktlose Zahlungen sind sehr sicher 

Beim NFC-Verfahren zahlen Nutzer per Handy oder Smartwatch wie mit einer kontaktlosen Karte einfach durch Anhalten an das Kassenterminal. Dazu müssen sie zuvor die Daten ihrer Debit- oder Kreditkarte einer kooperierenden Bank in die App hochladen. Bei den Transaktionen werden weder persönliche Daten noch Kontodaten an das Zahlungsterminal oder den Gastronom übermittelt. Stattdessen werden die Kartendaten verschlüsselt und durch eine einmalige Zahlenkombination auf dem Gerät, dem sogenannten Token, ersetzt. So können vertrauliche Daten des Nutzers nicht abgefischt oder missbräuchlich verwendet werden. Das Bezahlen mit dem Smartphone ist im Vergleich sogar noch sicherer, da entweder der Bildschirm des Geräts entsperrt sein muss oder die Zahlfunktion sogar erst nach Fingerabdruck oder PIN-Eingabe freigeschaltet wird. 

„Die Zukunft gehört der Smartphone-Bezahlung. Damit kann der Bezahlprozess deutlich beschleunigt werden. Daher ist es auch für Gastronomen wichtig, unterschiedliche Zahlsysteme anzubieten, damit keine Umsätze verloren gehen. Kunden sind heute schnell verärgert, wenn das Bezahlen zu lange dauert“, sagt David Klemm, Vice President Business Development bei Mastercard. 

 Bargeld verursacht hohe Kosten 

Die Kosten für bargeldlose Bezahlungen sind in der Regel niedriger als bei der Bargeldabwicklung. Restaurantbesitzer sollten die täglichen Fixkosten für Bargeld mit einbeziehen. Kosten und Zeitaufwand bei der Beschaffung von Wechselgeld können durch Kartenzahlungen deutlich reduziert werden. Denn auch der tägliche Weg zur Bank verlangt Zeit und Personal – das läppert sich. Im Gegensatz zur Kartenzahlung muss das Bargeld jeden Tag sortiert und gezählt und die Abrechnung von jemandem gemacht werden. Auch durch Transport und Sicherung von Bargeld entstehen Fixkosten. Schließlich muss das Bargeld sicher in einem Safe verstaut und zur Bank gebracht werden. Zudem ist es bei immer weniger Bankfilialen möglich, seine Tageseinnahmen kostenlos auf sein Konto einzuzahlen. 

 Interbankenentgelt für Kreditkartenzahlung deutlich gesunken

„Vor einigen Jahren war das Bezahlen mit Kreditkarte für den Händler noch viel teurer. So etwas brennt sich ein und manche, vor allem kleinere Betriebe, nehmen daher auch heute noch keine Kartenzahlung an. Durch die EU-Regulierung sind die Gebühren der Banken deutlich gesunken. Dadurch konnten wir auf der Akzeptanzseite in den letzten Jahren viele neue Partner hinzugewinnen, auch viele Cafés, Restaurants und Bars“, erklärt David Klemm von Mastercard. 

Im Dezember 2015 hat die EU die sogenannte Interchange-Gebühr, die bei jeder Kartenzahlung im Handel fällig wird und von der Bank des Händlers an die Bank des Karteninhaber zu zahlen ist, auf 0,3 Prozent des Umsatzes gedeckelt. Dies hat dazu geführt, dass mittlerweile auch alle großen Handelsketten und Discounter Kartenzahlung an ihren Kassen ermöglichen, wodurch der Umsatzanteil der Debit- und Kreditkarten im Handel deutlich gestiegen ist. 

 Kassenterminals für möglichst viele Anbieter freischalten

Der Kundenkreis lässt sich erweitern, wenn neben der Girocard auch internationale Debit- oder Kreditkarten akzeptiert werden und so auch Bürgern mit Bankkonten im Ausland oder Touristen der Gastronomiebesuch ermöglicht wird. Daher sollten Gastronomen darauf achten, dass die Terminals auch für internationale Karten freigeschaltet sind. Denn inzwischen geben viele Banken neben der Girocard auch andere Debitkarten wie beispielsweise die Debit Mastercard heraus, bei der die Beträge ebenfalls direkt vom Konto abgebucht werden.  

 Über Orderbird AG

orderbird (www.orderbird.com) bietet intuitive Softwarelösungen und Zusatzservices für mehr als 10.000 Individualgastronomen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Mit dem Herzstück, Europas führender iPad-Kasse, können Restaurants, Cafés, Bars und Food Trucks einfach und mobil Bestellungen aufnehmen, flexibel abrechnen und finanzamtkonforme Berichte auf Knopfdruck erstellen. Die orderbird AG wurde 2011 gegründet und beschäftigt heute mehr als 110 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Wien und Paris. Zu den Investoren zählen unter anderem Metro, Alstin und Concardis.

 

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