Hören manche EU-Gegner das Wort Brüssel, verspüren sie ein flaues Gefühl im Magen. Doch Brüssel ist zumindest eine Gastronomie-Trendreise wert. Brüsseler Pommes frites sind weltberühmt. Lange Zeit tobte ein Streit um die Frage, welche Nation sich als Erfinder der umstrittenern Speise betrachten darf. So behaupteten die Franzosen, bereits während der Revolution 1789 unter den Brücken von Paris Kartoffelstäbchen gebraten zu haben. Sie trugen damals angeblich den Namen der ältesten Pariser Brücke: Pommes Pont-Neuf. Mittlerweile dürfen sich jedoch die Belgier als Erfindernation fühlen. Ältere Quellen nennen die Fischer der Städte Namur, Huy und Dinant an der Maas als Urheber. War der Fluss zugefroren und kein Fischfang möglich, sollen Findige statt Fisch Kartoffelstäbchen frittiert haben. Seis drum.
Man erkennt die Qualität der Pommes in Brüssel an der Länge der Menschenschlange vor dem Tresen. Zehn Meter sind bei "Frit Flagey" keine Seltenheit. Dafür bekommt man dann aber auch perfekte Pommes, die mehrfach hintereinander kurz frittiert wurden, damit sie innen durch und außen kross sind. Die bekannteste Bude steht am Place Jourdan, am Rand des Europaviertels. Seit 1948 wird hier gebrutzelt. Doch auch ein Blick in die Gourmet-Fast-Food-Betriebe ist lohnenswert. Mehr...