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Wasserpreise im Hotel/Restaurant - zum xten Mal

Gastronomie
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17.04.2025|Wasser/Trinkwasser im Restaurant|Keine Frage - Gäste sind wegen der Teuerung preissensitiver geworden|Vorab ein Schlenker zum Thema Grosszügigkeit im Zusammenhang mit Brot: Gleich mehrere Sorten davon sind in bestimmten Restaurants in der Konsumation inbegriffen. Nicht nur zum ausgewachsenen Frühstück, sondern auch zur blossen Tasse Kaffee. Dazu können sich Gäste beispielsweise ein Stück "Zopf" holen, am SB-Brotbuffet geschnitten. Stammkunden schätzen diese Geste des Wirts und machen morgens oder auch am Nachmittag noch so gerne davon Gebrauch.

Zum Kommentar von artichox-Chefredakteur Christian Meyer ...auf Titel wischen/klicken

(Forts.) Stichwort Gratisbrot  - diese Grosszügigkeit der Gastgeber wird von vielen Kunden im Restaurant geschätzt. Und wer weiss, manchmal leisten sich die Gäste noch eine zweite Tasse Kaffee. So weit, so gut.
Zurück zum umstrittenen Thema Wasserpreise: Wasser hat nun mal ein Billig-Image, kostet im Supermarkt fast nichts, läuft daheim aus dem Hahnen, etcetera. "Unangemessene" Preise in Gaststätten (immer aus der Sicht bestimmter Gästegruppen)  können deshalb zu geharnischten Reaktionen ebendieser Unzufriedenen führen.
Wer als Verantwortlicher im Luxusbetrieb für einen Liter Qualitätsmineralwasser in der Glasflasche elf Franken verlangt, wird kaum Kritik ernten. Im Grandhotel wird mit ziemlicher Sicherheit kein Hahn danach krähen. Doch Betriebe mit "normalen" Kostenstrukturen übernehmen oft unbesehen Preise auf demselben Niveau. Sei es aus lauter Bequemlichkeit, Beratungsunfähigkeit oder aus Mangel an Fachwissen. Wo bleibt das Fingerspitzengefühl für diesen sensiblen Bereich? Abgesehen davon mangelt es in der Branche generell an seriöser Kalkulation.
Jedem Gast ist inzwischen klar: Selbst Leitungswasser verursacht im Betrieb Kosten, beansprucht Ressourcen. Erst recht Marken-Mineralwasser, samt Trinkglas am Tisch serviert. So werden Arbeitskräfte und Kapital eingesetzt, von der Beschaffung über die Lagerung der Getränke bis zur Glasreinigung samt Bruchrisiko. Kalkuliert werden diese Kosten meist via Faktorrechnung. So weit bekannt. Dabei obliegt die Preisfestsetzung unter der Berücksichtigung der Marktsituation dem Wirt/der Geschäftsleitung. Dagegen gibt es auch nichts einzuwenden, solange die Preise auf der Getränkekarte klar kommuniziert werden. Sicherheitshalber sollte das Servicepersonal zusätzlich darauf hinweisen. Dies wird vielerorts in der Eile oder noch schlimmer, mangels Instruktion vergessen. Das ist ein grober Fehler, weiss man doch, wie oben erwähnt, dass es sich bei Kosten von Wasser am Tisch um einen explizit sensiblen Bereich handelt - Luxusbetriebe ausgenommen.
Damit sind wir wieder beim Beispiel Brot: Warum nicht einfach einen Gratis-Wasserdispenser samt Recyclingbecher zur Selbstbedienung aufstellen oder gar eine Mini-Leitungswasser-Zapfstelle installieren? Für manche Betriebe - bei weitem nicht für alle - wäre dieser Vorschlag zumindest prüfenswert. Selbst wenn diese Grosszügigkeit Umsatz kostet. Der Verlust wird vielleicht durch Zusatzverkäufe bei Kaffee und Desserts wettgemacht. Wenn nicht: Zufriedene Gäste kommen wieder.

 (c) 2025 Christian Meyer

17.04.2025|Teures Zürich - 15-Franken-Schwelle pro Liter Mineralwasser rückt näher |Das Dauerthema - Trinkwasser/Mineralwasserpreise im Restaurant. Mehr...

  01.08.2024|Wasser/Trinkwasser im Restaurant|Keine Frage - Gäste sind wegen der Teuerung sensibler geworden|Doch einzelne Bergrestaurants/Hotels müssen Wasser auf umständlichem Weg besorgen. Das verursacht Kosten, die sich am Tisch in exorbitanten "Hahnenwasser"-Preisen niederschlagen können. Das sorgt für böse Überraschungen, weil oft nicht klar kommuniziert wird. Abgesehen davon: Wo bleibt da das Fingerspitzengefühl der Wirte und der Transportbetriebe? Entsprechend entrüstet fallen Kommentare auf Social Media aus. Mehr...

17.11.2023|Extragebühren im Restaurant für das Teilen von Pizza oder 2.50 für einen zweiten Löffel zum Dessert stossen Schweizer Gästen sauer auf. Was in Italien mit "Pane e coperto" auf dem weissen Tischtuch längst praktiziert wird, gefällt Herrn und Frau Schweizer ganz und gar nicht - Extragebühren für Besteck und Teller werden oft mit Empörung quittiert. Auch das Gratiswasser ist längst Dauerthema. Mehr...

11.10.2023|Berlin - Wien - Zürich|Gratis-Wasser im Restaurant| Running Gag zum Xten Mal?|Nein, es ist eine vielschichtige Frage: Was kostet in meinem Betrieb Wasser vom Hahnen? Siehe auch unten - das Thema ist emotionsgeladen, nicht zuletzt, weil bereits seit 2021 eine EU-Richtlinie verklausuliert empfiehlt, Wasser "in öffentlich zugänglichen Zonen" gratis abzugeben. Mehr...

14.08.2023|Wien|Gäste sparen und verzichten auf teure Getränke|Auch Österreich gerät in den Strudel von Teuerung, Fachkräftemangel und nachlassender Servicequalität - die Folge: Restaurantbesucher verzichten! Mehr...

31.07.2023|Zürich|Pure Provokation? Doch es ist wieder ein Fall, der ein schlechtes Licht auf die Branche wirft: Zwei Liter Mineralwasser  in einem Restaurant im Kreis 5  - das kostet bitte sehr, 25 Franken. Das Essen dagegen: billig, so um zwölf Franken pro Person. Was kostet denn dort die Flasche Bier? Das fragt man sich bei dieser Preispolitik. Entsprechend sind die Meinungen der Leser in der Kommentarspalte von "20min" geteilt. Mehr...

28.03.2023|Mürren/Schweiz|Acht Franken für eine Literflasche Wasser - Gäste verärgert|Lokales Wasser in guter Qualität im Restaurant - und erst noch gratis? Fachleute können es nicht mehr hören. Das Thema ist doch längst abgehakt, denkt man. Nein, eben nicht! Der vorliegende Fall muss diskutiert werden: Acht Franken für Leitungswasser, so steht es auf der Rechnung eines Bergrestaurants im Berner Oberländer Tourismusort.
Nun muss man wissen: Der autofreie Ort hat während der Sommer- und Wintersaison zu wenig Wasser.  Nahezu jeden Liter Leitungswasser wird per Bergbahn hochgefahren. Abgefüllt wird das Wasser, genannt "Mürrenwasser",  in Mehrweg- Glasflaschen an einer Quelle im Lauterbrunnental. Es ist klar, dass erhebliche Kosten entstehen. Ganz klar ferner, dass eine deutliche und klare Deklaration auf der Getränkekarte des Restaurants ein Muss ist. Die Geschäftsleitung der Bergbahn, die gleichzeitig mehrere Gastronomiebetriebe in Mürren und auf den umliegenden Anhöhen betreibt, sagt dazu: Der Preis sei auf der Karte deklariert. Eine Restaurantbesucherin macht indessen ihrem Ärger Luft  und macht Stimmung gegen Bergbahn und Restaurant in den Medien. Erbost berichtet sie, sei vom Preis des teuren "Mürrenwassers" überrascht worden. Mehr...

 

Frühere Beiträge zum Thema Wasser, Hygiene sowie Eis und dessen Behandlung im Restaurant...

06.03.2023|Wallis/Schweiz|Lokales Wasser in guter Qualität im Restaurant - und erst noch gratis? Ein ständiger Zankapfel. Mögliche Lösung, nicht überall anwendbar, doch für einen guten Teil der Betriebe; und die erst noch Wertschätzung für Gross und Klein signalisiert: ein Wasserhahn im Restaurant, und Recycling-Becher, zur Selbstbedienung. Mehr über die aktuelle Diskussion in einem Walliser Bergrestaurant...

24.02.2023|Luzern|"WfW Green Hotel"|Lokales Wasser in guter Qualität aus dem Wasserhahn statt von weit her gekarrtes Mineralwasser: Das sollen Gäste künftig in Zentralschweizer Hotels trinken. Die federführende Organisation "Wasser für Wasser" will mit Einkünften aus Partnerschaftsbeiträgen Projekte in Afrika und der Schweiz unterstützen. Mehr...

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Wer darf sein Produkt Mineralwasser nennen? Die gesetzlichen Vorschriften sind in den meisten europäischen Ländern fast gleich. Jedoch nur fast. Was ist das in manchen Barrezepten aufgeführte Sodawasser? Kann man es durch Mineralwasser ersetzen? Fragen, die jede Fachperson intus haben sollte. Mehr...

Fake News. Ist destilliertes Wasser und Eis aus destilliertem Wasser gesundheitsgefährdend? Professor Hans Oberleithner räumt mit falschen Informationen auf. Mehr...

Einen Anspruch darauf, in einem Restaurant kostenlos Wasser zu bekommen, gibt es in den meisten Ländern nicht (s. auch unten). Laut einer neuer Trinkwasser-Richtlinie der EU sollten Restaurants zur Bestellung kostenlos Leitungswasser anbieten. Das ist eine Empfehlung, keine Vorgabe. Mehr...

Basel. Gratiswasser-Diskussion neu entbrannt: Wie im Schweizer Kanton Tessin im Gastgewerbegesetz festgeschrieben, sollte ein Glas "Hahnenburger" und das Amtsblatt  in jeder Beiz gratis zu haben sein - diese Meinung ist recht verbreitet. Wie es manch einer auch aus anderen Regionen oder Ländern kennt, soll  dem durstigen Gast zur bestellten Mahlzeit das Wasser offeriert werden. Mehr...