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artichox: Jawohl! Aggregatoren bringen Medien Abo-Leser

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  10.11.2024|aktualisiert| Aggregatoren, oder verständlicher ausgedrückt, Nachrichten-Sammler, bringen den Medien mehr Traffic und Abos - also zahlende Kunden!  Jede Tagesschau tut es. Buzzfeed tut es. Auch das Mediaforum. Weltkonzerne steigen ein. Streng genommen auch die meisten TV-Sender mit ihren Teletext-Angeboten.  Und natürlich auch diese Website, artichox.com - 2006 nahezu zeitgleich mit Huffpost gestartet. Cybertext-Pioniere der ersten Stunde!  (Auf Bild tippen oder klicken, um den gesamten Text zu lesen)

♣ Inzwischen gibt es viele Nachahmer, darunter auch Weltkonzerne.  Holte sich die artichox-Redaktion anfänglich noch die Erlaubnis bei News-Sites ein, um Artikel zu verlinken, erübrigte sich später diese Höfllichkeitsgeste. Stillschweigende Zustimmung ist die Norm. Denn: Aggregatoren - Sammler von Nachrichteninhalten - bringen Traffic auf die Website der Verlinkten und erhöhen deren Reichweite. Ausserdem ist die Nachricht für Stammleser der verlinkten Medien in der Regel ohnehin bereits obsolet. Nebenbei: Auch artichox bietet eine Fülle von Eigenleistungen, etwa Interviews und Kommentare. Nur in etwas kleinerem Umfang als konventionelle Medien.

Eine Studie des amerikanischen Medienforschers C. W. Anderson wirft einen Blick auf diese Praktiken von Aggregatoren, problematisiert die „Exklusivität“ von eigenständiger Recherche und wirbt für „Netzwerke journalistischer Expertise“. Seine Forschung legt nahe, dass sich Aggregatoren und Journalisten ähnlicher sind als es auf den ersten Blick scheint.

Vorurteile über Vorurteile: Aggregatoren stehlen Inhalte, verkürzen Nachrichten und schlagen aus dem Verwursten von fremder Recherche auch noch Profit. Während Journalisten die Knochenarbeit machen, sammeln Aggregatoren die Lorbeeren ein. So lautet zumindest die landläufige Meinung unter Journalisten. Seitdem Aggregatoren wie die Huffington Post und Buzzfeed sich daran gemacht haben, die Vorherrschaft von traditionellen Nachrichten-Websites zu brechen, werden Journalisten nicht müde, die Kopiermentalität dieser „Hochstapler“ als opportunistisch und oberflächlich zu verurteilen. Wobei: Diejenigen, die wohl am lautesten aufheulen, sind beim Abkupfern an vorderster Front anzutreffen. Wie denn? Indem sie Geschichten klauen -  das "Gerippe", also Idee und Aufbau bleiben, bloss die Protagonisten und die Orte der Handlung werden ersetzt. Was bleibt, ist eine schnell gemachte, gegen Plagiatsklagen wasserdichte Story.

Sind Aggregatoren wirklich Diebe? Dieser Eindruck sei allzu simpel, folgert  C. W. Anderson, Assistenzprofessor im ‘Department of Media Culture’ des ‘College of Staten Island’ (City University of New York), in seiner Studie „What aggregators do: Towards a networked concept of journalistic expertise in the digital age“ (Journalism 18/8, 2013).

Anderson vertritt die Ansicht, dass sich journalistische Kompetenz nicht länger auf Expertenwissen in Redaktionen beschränken lässt. „Aus praktischer Sicht ist die Trennlinie zwischen dem Sammeln von Nachrichten (aggregation) und dem Recherchieren von Nachrichten (original reporting) nicht eindeutig, trotz aller rhetorischer Versuche der Vereinheitlichung von Kategorien und dem Ziehen von Grenzen“, schreibt Anderson. „Sowohl Aggregatoren als auch Journalisten sammeln Fakten, Zitate, Dokumente und Links, um daraus Geschichten zu machen.“ Aggregatoren und Journalisten seien keine Rivalen, sondern Partner, meint Anderson. Statt zu konkurrieren, sollten sich beide Gruppen als Teil eines „Netzwerks journalistischer Kompetenz“ verstehen. Mehr...

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